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Dienstag, 8. Oktober 2013

Perenco in Guatemala: Erdöl und Gewalt

Perenco in Guatemala: Erdöl und Gewalt



Perenco Guatemala Limited, lokales Tochterunternehmen des britisch-französischen Erdölkonzerns Perenco, fördert seit 2001 Öl im Nationalpark Laguna del Tigre PLNT im Verwaltungsbezirk Petén. 2010 wurde die Konzession des Unternehmens um 15 Jahre verlängert. Die Entscheidung, die Ausbeutung des Öls in dem Naturschutzgebiet fortzusetzen, ist stark umstritten.


In der Vertragsverlängerung des Erdöl-Vertrags Nr. 2-85 wurde unter anderem eine starke Militarisierung des Gebietes durch ein „grünes Bataillon“ festgelegt. Dieses wird direkt durch die Ölgesellschaft Perenco G.L. mitfinanziert. Seit 2010 hat sich die Anzahl der anwesenden Militärtrupps verdreifacht, und die Gemeinden fühlen sich unterdrückt und von den Soldaten eingeschüchtert.


Die Regierung kann die Grundrechte der in der Region ansässigen Bewohner nicht gewährleisten. Zu den nicht geachteten Rechten zählen beispielsweise das Recht auf Bildung, auf Gesundheit und auf den Zugang zu Eigentumstiteln für das Land, auf dem sie – oft nach gezwungenen Vertreibungen – leben. Unter dem Vorwand, bei den Bewohnern handele es sich um „Eindringlinge“ in das Schutzgebiet, wird die Bevölkerung, welche die Entwicklung von Megaprojekten „stört“, gewaltsam vertrieben. Bereits vier Gemeinden erlitten seit 2009 dieses Schicksal; elf weiteren droht die Räumung.


Die Bewohner der Gemeinden San Andrés, La Libertad und Las Cruces des Verwaltungsbezirkes Petén richten einen Appell an die Internationale Gemeinschaft, sie in ihrem Kampf gegen die Gewalt und für die Wahrung ihrer Rechte zu unterstützen.

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