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Montag, 2. September 2013

Zombiekühe - Bundesregierung genehmigt Züchtung von AML-Nutztieren


Zombiekühe - Bundesregierung genehmigt Züchtung von AML-Nutztieren






Zombiekühe – Bundesregierung genehmigt Züchtung von AML-Nutztieren. (Illustration: Icons Jewelry/shutterstock.com)

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unter Ministerin Ilse Aigner hat auf einer außerordentlichen Sitzung im Januar dieses Jahres einer europaweiten Gesetzesneuerung zugestimmt. Somit wird Deutschland eines der ersten europäischen Länder sein, in welchem mit dem dritten Quartal 2013 die gewerbliche Züchtung von AML-Nutztieren eingeführt wird.

AML ist die Kurzform für „Animal Microencephalic Lumps“, was frei übersetzt soviel bedeutet wie „Tiere mit winzigem Gehirn“. Dabei ist das Gehirn von AML-Tieren nicht generell im Volumen kleiner; vielmehr wurden spezielle erwünschte oder unerwünschte Eigenschaften landwirtschaftlicher Nutztiere durch gentechnische Maßnahmen gezielt herausgezüchtet.

Höhere Nutztier-Leistung durch Genveränderung

So haben es Wissenschaftler über die vergangenen Jahre beispielsweise geschafft, Kühe derart genetisch zu verändern, dass diese auch Milch abgeben, ohne zuvor gekalbt zu haben. Das dürfte vor allem Landwirte freuen: Denn kostenintensive Besamungen sowie die darauf folgende teure Aufzucht von Kälbern entfallen damit, und obendrein geben die „neuen“ Kühe durchgehend eine konstante Menge an Milch. Doch wird an der von einer AML-Kuh abgegebenen Milchmenge momentan noch geforscht. Zwar ist ihre Milchleistung derzeit vergleichbar mit der herkömmlicher Milchkühe, aber: „Wir sind sicher, dass wir die Milchleistung unserer AML-Kühe bis 2015 noch einmal verdoppeln können“, so ein Sprecher des Landwirtschaftlichen Forschungsinstituts Hannover.

Bei Schweinen dagegen konnten bereits bahnbrechende Erfolge auf dem Gebiet des schnelleren Wachstums und der Fleischmenge erzielt werden. AML-Sauen ferkeln bereits nach 78 bis 84 Tagen ab, im Gegensatz zu ihren genetisch unveränderten Verwandten, bei denen die Trächtigkeitsdauer rund 113 Tage beträgt. Darüberhinaus sind AML-Ferkel bei ihrer Geburt größer und schwerer als Ferkel natürlicher Schweinezüchtungen. Ferkel aus einer AML-Muttersau wachsen schneller und sind anderthalb Monate früher schlachtreif als Tiere herkömmlicher Zuchten. Durch ihre herausragende Fleischigkeit sind AML-Schweine besonders leistungsfähig. Einen standardisierten Zuchterfolg konnten die Forscher bislang jedoch nicht erzielen, was die Einführung von AML-Schweinen vorerst noch verzögern wird.

Durchbruch bei Schmerzunenmpfindlichkeit erzielt

Den Durchbruch erzielt hat die AML-Forschung jedoch bei dem am meisten diskutierten Problem der Tier-Ethik: dem Schmerzempfinden von Nutztieren. Bereits vor sechs Jahren war es Forschern des amerikanischen „Institute of Agricultural Research“ in Pennsylvania gelungen, Rinder mit einer verringerten Schmerzempfindlichkeit zu züchten. Bereits ein Jahr später gelang es den Forschern dann, sämtliche Schmerzrezeptoren des tierischen Organismus abzuschalten. Dabei wurden die Gene der Kühe derart verändert, dass lebensnotwendige Grundfunktionen zwar erhalten blieben, aber die gewünschten, wirtschaftlich relevanten Eigenschaften wie eine leicht gesteigerte Milchleistung oder verstärkter Fleischansatz verstärkt herausgezüchtet wurden. Zwar wird an der Effizienz der zuletzt erwähnten Punkte derzeit noch nach Verbesserungen geforscht. Die schmerzunempfindliche AML-Kuh soll jedoch, laut Vertretern der EU und des BMELV, noch in diesem Jahr einen neuen Standard in deutschen Ställen begründen. Seit der Erfolge bei Rindern wird auch fieberhaft an der Entwicklung empfindungsfreier und wirtschaftlich effektiverer AML-Schweine geforscht; dieses gestaltet sich jedoch ungleich schwieriger aufgrund der Sensibilität von Schweinen.




2 Kommentare:

  1. Das ist echt gruselig!
    Ist das Verhalten der Kühe nicht davon beeinträchtigt, davon die Gesundheit und die Qualität des Fleisch oder Milchproduktes? Das würde mich definitiv nicht wundern!

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  2. Ja das ist sehr wahrscheinlich, aber verseucht sind die Tiere ja eh alle schon durch zu viel Antibiotika etc. und wir natürlich mit ihnen.

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